Textbaustein 23
Sprechen kann eine lustvolle Tätigkeit sein. Vokale klingen, Konsonanten schmecken. Wörter haben einen Anfang und ein Ende, eine Schlusssilbe. Die Arbeit am Sprechen dient nicht nur der Verständlichkeit. Dazu helfen heute oftmals Mikrophone, die es zudem ermöglichen, persönlicher zu sprechen und nicht rufen zu müssen. Doch Mikrophone ersetzen das artikulierte Sprechen nicht. Das Artikulieren ist eine sportliche Ebene des Sprechens, viele Muskeln sind daran beteiligt. Es lohnt sich, sie zu trainieren. Nicht übertrieben, aber genau. Trainiert kann man sich dem Fluss der Sprache anvertrauen. Das hilft, etwa manierierte Betonungen von Schlusssilben zu vermeiden – sie sind nur das Gegenteil der Gewohnheit, Schlusssilben zu verschlucken, nicht die Alternative. Auch regionale Sprachfärbungen haben ihren Charme, wenn sie ein wenig gestaltet sind, der öffentlichen Situation einer Rede entsprechend.